Zitronenbaum

Blühende Zitronenbäume verströmen einen herrlichen Duft. Die immergrüne Zimmerpflanze sieht besonders dekorativ aus, wenn sie gelbe Zitronen und weiße Blüten zur gleichen Zeit trägt. Zitronenbäume sind nicht winterhart und nimmt schon bei Temperaturen unter 7° C schaden.

Im Sommer pflegen Sie einen Zitronenbaum am besten unter freien Himmel an einem windgeschützten, sonnigen Standort. Es bietet sich an, die Zitruspflanze in einem Kübel zu pflanzen. Zum Überwintern kann sie so leicht ins Haus geholt werden.

Herkunft

Zitronenbäume verbindet man gerne mit Italien und dem mediterranen Klima. Die Herkunft liegt jedoch in den Wäldern von Südostasien. Vermutlich kam die Zitruspflanze in der Antike über Indien nach Ägypten. Im alten Testament wird Etrog im Zusammenhang mit dem Auszug der Juden aus Ägypten erwähnt. Etrog ist eine Zitronatzitrone-Frucht und gehört seit dem zur israelischen Tradition. Die Mauren brachten die Zitrone aus Nahost mit nach Spanien.

Christoph Kolumbus nahm Limetten bei seinen langen Schiffsreisen mit, um die Seeleute vor Skorbut zu schützen. In der neuen Welt wurden schon bald Limetten und Zitronen aus Spanien angepflanzt, um Seefahrer mit dem wichtigen Vitamin C auf den weiten Reisen zu versorgen. Noch heute sind die großen Anbaugebiete der Zitronen in Südamerika, Asien und im Nahen Osten zu finden. Auf Sizilien wird die Zitronenfrucht seit rund 1000 Jahren angebaut.

Zitronenbaum selber ziehen und pflegen

Ein Zitronenbäumchen aus Samen selber zu ziehen ist eine einfache Sache. Für Kinder ist die Zucht ein interessantes Experiment. Die Samen entnehmen Sie einfach einer Zitrone. In einer kleinen Wasserschale lassen Sie den Zitronensamen über Nacht quellen. Mit einem Messer können Sie am nächsten Tag das überflüssige Fruchtfleisch entfernen.

Für die Anzucht nehmen Sie einen Blumentopf mit Anzuchterde, Kokossubstrat oder Torfquelltabs. In einer Mulde legen Sie den Kern und bedecken ihn mit ungefähr einem Zentimeter Erde. Halten Sie den Boden mit einer Blumensprühflasche feucht. Während des Keimens ist ein heller Ort mit einer etwas höheren Zimmertemperatur optimal. Nach ein bis vier Wochen sollte der Zitronensamen anfangen zu keimen.

Zuerst zeigen sich Keimblätter und schon bald darauf ist der Keimling als Zitronenbäumchen zu erkennen. Zitronensamen keimen unregelmäßig und nicht immer gehen alle auf. Daher sollten Sie gleich mehrere Samen einpflanzen.

Ein selbst gezogener Zitronenbaum ist etwas Besonderes. Zieht man Pflanzen selbst aus Samen, hegt und pflegt man diese besonders sorgfältig. Leider fangen die meisten Zitronenbäume erst nach acht Jahren an Zitronen zu bilden. Diese sind auch oft wesentlich kleiner als die Zitrone, aus dem Sie den Samen gewonnen haben. Wer mag, kann sich einen Zitronenbaum auch im Gartencenter oder in der Baumschule kaufen.

Es gibt so viele schöne und interessante Zitruspflanzen(Citrus limon) bei denen Sie die sauren Früchte bald ernten.

Neben den Zitronenbäumen gibt es noch Kreuzungen von Zitronen mit Mandarinen oder Orangen. Diese sind manchmal nicht ganz so sauer. Kumquats (fortunella margarita) sind ungewöhnliche Zitrusfrüchte, welche an ursprüngliche Zitrusfrüchten aus Asien erinnern. Sehr schöne Pflanzen sind auch Limetten(Citrus x aurantiifolia ).

Es macht Spaß Zitronenbäumchen selbst zu ziehen, nebenbei gönnen Sie sich ein vorgezogenes Bäumchen am besten im Frühjahr. Zitruspflanzen die Sie hier bei uns kaufen können werden zum größten Teil aus Italien und Spanien importiert. Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie Bio-Pflanzen bevorzugen. Dann sind die Früchte auch unbehandelt und essbar.

Standort

Zitruspflanzen mögen die Sonne. Im Sommer gehören die Pflanzen nach draußen an einem windgeschützten Standort. Denken Sie daran: Pflanzen nach der Überwinterung im Haus erst langsam an die Sonne zu gewöhnen. Sonst droht Sonnenbrand und die Blätter werden welk. Unter 7 °C kann es für viele Zitronenbäume kritisch werden.

In der Nacht sollte die Temperatur mindestens 10 °C haben. Wohl fühlen sich die Zitronenbäume bei 18 °C und mehr als 5 Stunden Sonneneinstrahlung. Im Winter vermeiden Sie bei den Pflanzen Stress, indem Sie mit einer Pflanzenleuchte für zusätzliches Licht sorgen. Vermeiden Sie eine zu trockene Heizungsluft.

Während Limetten mehr Wärme benötigen sind Kumquats nicht ganz so anspruchsvoll und tolerieren auch kühlere Temperaturen. Nur wenige Zitruspflanzen sind frosthart. Bei Frost wird Ihr Zitronenbaum vermutlich eingehen. Im Haus wählen Sie eine helle Fensterbank als Standort aus. In einigen Weinanbaugebieten in der Pfalz ist das Klima auch in Deutschland so mild, das dort Zitronenbäume auch im Garten wachsen.

Erde für Zitruspflanzen

Das Substrat für Zitruspflanzen können Sie selber mischen. Dazu nehmen Sie jeweils zu gleichen Teilen Blumenerde, Torf und feinen Kompost. Im Handel finden Sie fertige Zitruserde, die wesentlich mehr Bestandteile enthält Zitruserde die wesentlich mehr Bestandteile enthält. Diese sollen der Spezialerde eine bessere Bodenstruktur und Wasserspeicherfähigkeit geben. Dies wird durch Perlite, Vulkangesteinsmehl, Sand und Tonminerale erreicht.



Ein guter pH-Wert für Zitruspflanzen ist mit 6 leicht sauer. Zitruserde kann für andere mediterrane Pflanzen wie dem Olivenbaum verwendet werden. Eine fertige Zitruserde aus der Toskana, speziell an die Ansprüche des Zitronenbaums angepasst, bietet gleich genug Nährstoffe für zwei Monate.

Wir machen es uns bei der Zitruserde einfach und kaufen das Substrat fertig. Von einer reinen Hydrokultur wird von den meisten Gärtnern abgeraten. Dennoch verwenden wir Blähton als Drainage bei der Kübel Kultur.

Dünger

Einen höheren Anteil an Eisen dankt Ihnen der Zitronenbaum mit einem Saftgrün. Zudem sollte das NPK Verhältnis ausgeglichen sein. Viele Zitrusdünger liegen in etwa bei NPK 9+5+7. Sollten die Blätter gelblich werden, verwenden wir statt Zitrusdüngern einen Eisendünger. Den mit Wasser verdünnten Dünger sollten Sie nur auf einem bereits angefeuchteten Wurzelballen gießen.

Während des Überwinterns von Oktober bis März seinen Sie mit dem düngen sehr sparsam. Viele Gärtner empfehlen Zitruspflanzen angepasst an die Wachstumsphase nur von März bis September zu düngen.

Pflege

Die Pflege des Zitronenbaumes ist leicht. Solange Sie darauf achten, das Sie die Pflanze weder zu viel noch zu wenig gießen und düngen, wird der Baum schön wachsen. Einmal im Jahr, idealerweise im März, sollten Zitruspflanzen umgetopft werden. Dabei kann der neue Blumenkübel 5 cm größer als der alte Topf gewählt werden. Durch das Umpflanzen bekommen die Wurzeln mehr Platz. Der Zitronenbaum wird kaum von Schädlinge befallen. Sollte es doch mal geschehen, verwenden wir Neemöl als natürliches Insektizid. Bei Schildläuse kann auch ein Rapsölpräparat verwendet werden.

Natürliche Pflanzenschutzmittel mit Rapsöl wird oft bei Gemüsepflanzen und Obstbäumen verwendet. Nur wenige Krankheiten kann der Zitrone etwas anhaben. In den meisten Fällen liegen die Symptome an zu wenig Licht, Staunässe oder Insektenbefall. Die Dornen des Zitronenbaums sind spitz.

Bei der Pflege darauf achten, sonst tut es weh. Zitrusbäume brauchen Sie nur wenig zu schneiden. Lediglich das tote Holz, Seitentriebe und wenn Ihnen der Wuchs nicht gefällt, können Sie Äste bescheiden. Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden vom Zitronenbaum ist im späten Herbst, Winter und im frühen Frühjahr. Es sollten dann auch keine Zitronen am Baum wachsen.

Stecklingsvermehrung

Wenn Sie Triebe abschneiden, können Sie diese für die Stecklingsvermehrung nehmen. Dabei verwenden Sie Zweige die etwa 20 cm lang sind. Knapp unterhalb einer Knospe kürzen Sie die Stecklinge und schneiden die Zitronenblätter auf die Hälfte zurück. In einer Erde mit Wurzelaktivator wird es ungefähr acht Wochen dauern, bis der Zitronensteckling Wurzeln schlägt.

Veredeln

Bei der Zucht von Obst ist es üblich die Bäume zu veredeln. Der Grund ist das dadurch eine schöne Pflanze schnell vermehrt werden kann und es früher zur Fruchtbildung kommt. Zitronen tragen erst nach 8 – 12 Jahren Früchte. Durch eine Veredlung kann die Zeit verkürzt werden. Möglichst mit einem Okuliermesser werden dabei einzelne Augen in einem größeren Baum eingesetzt.

Gießen

Bei unseren Zitronenbäumen hat es sich bewährt, diese reichlich mit Regenwasser zu gießen. Danach warten bis die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Das lässt sich einfach mit dem Finger kontrollieren. Je nach Wetter und Substrat kann es 2 bis 7 Tage dauern, bis wieder gegossen werden muss. An der Wurzel des Baumes sollte es aber immer etwas Feucht sein. Staunässe ist wie bei jeder anderen Pflanze zu vermeiden. Achten Sie darauf das Ihr Gießwasser Zimmertemperatur oder lauwarm ist.

Kaltes und kalkhaltiges Wasser mögen die mediterranen Bäume nicht. Wer sich nicht ganz sicher ist, kann ein Feuchtigkeitsmesser zu der Kübelpflanze stecken. Feuchtigkeitsmesser bekommen Sie schon unter 20 Euro und helfen Ihnen Zitronenbäume optimal zu bewässern.

Zitronenblüte

Neben den gelben, sauren Früchten werden Sie sich an der Blüte erfreuen. Der Duft ist riesig. Die Hauptblütezeit ist bei uns in den ersten warmen Monaten, meistens im Mai. Blüten werden aber das ganze Jahr über gebildet. Um so sonnen-reicher der Sommer, desto mehr Blüten konnten wir beobachten.

Der exotische Baum kann sogar auch vereinzelt im Winter blühen. Drinnen müssen Sie beim Bestäuben der Blüten mit einem weichen Echthaar-Pinsel nachhelfen. Im Garten, auf dem Balkon oder Terrasse wird das von Bienen und dem Wind übernommen. Ohne eine Bestäubung wird keine Zitronenfrucht gebildet. Urlauber vom Gardasee und Sizilien sprechen von Wunder der Natur, wenn Zitronen anfangen zu blühen.

Überwintern

Während der Winterruhe gießen Sie nur wenig. Das Düngen können Sie ganz einstellen. Ein größeres Problem ist im Winter die niedrige Luftfeuchtigkeit. Einen Zimmerspringbrunnen, Schalen mit Wasser oder feuchte Kieselsteine auf dem Substrat helfen die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ebenfalls mag es der Zitronenbaum, wenn Sie ihn regelmäßig mit weichen Wasser besprühen.

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