Neempresskuchen

Neempresskuchen ist ein organischer Dünger, der bei der Herstellung von Neemöl als Nebenprodukt entsteht. Nachdem das Öl aus dem Neemsamen kalt gepresst wurde, bekommen Sie den Pressrückstand in Pulverform oder als Granulat gemahlen. Pflanzenerde können Sie Neempresskuchen als Langzeitdünger pur beigeben oder Sie mischen ihn mit herkömmlichen Dünger.

Geben Sie dann den Niempresskuchen zu einem fünftel anderen Düngemitteln hinzu. Damit haben Sie einen perfekten Kombidünger mit Kurz- und Langzeitwirkung.
Neem als Düngemittel

Durch das Mischen der Erde mit Neempresskuchen, wird diese mit Stickstoff, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Düngesalze angereichert. Zusätzlich enthält Neempresskuchen das natürliche Insektizid Azadirachtin. Im Neembaum-Produkte finden sich mehrere natürliche chemische Verbindungen die als Limoiden bezeichnet werden. Azadirachtin ist eines der Limoiden-Pflanzengiften, dessen Namen vom vermehrten Vorkommen in der Zitruspflanzen her kommt.

Neem als Pflanzenschutzmittel

Neempresskuchen ist damit nicht nur ein Bodenverbesserer und Langzeitdünger, sondern wird auch zur Schädlingsbekämpfung und als Pflanzenschutzmittel der Erde beigemischt. Nematoden werden in ihrer Entwicklung so stark gehemmt, das sie nicht mehr die Wurzeln der Pflanzen schädigen. Dickmaulrüssler stellen auch heute in der Landwirtschaft ein größeres Problem dar.

Diese können mit Fallen, räuberischen, nützlichen Nematoden oder eben auch mit Niempresskuchen soweit dezimiert werden, das sie kein größeres Problem mehr darstellen. Neem ist ein ökologisch sinnvolles Produkt zur Düngung und für die Insektenabwehr mit natürlichen Wirkstoffen. Der Geruch von Neem ist nicht unangenehm und kann daher sowohl für Gartenerde und Blumenerde für Zimmerpflanzen verwendet werden.

Die Wurzeln den Neembaumes liegen in Indien

Der aus Indien stammende Neembaum finden Sie heute in vielen tropischen und subtropischen Ländern. Neembäume (Azadirachta indica) werden etwa 15 bis 20 m hoch. Exemplare mit einem Alter von 200 Jahren sind keine Seltenheit. Bei den klimatischen Gegebenheiten und Temperaturen bis zu 50 °C sind das beachtliche Lebensjahre.

Die weißen Kerne aus der Frucht des Niembaumes werden schon in Indien seit hunderten von Jahren als Dünger für essbare Pflanzen und Blumen verwendet. Auch beim Ackerbau von Reis und bei der Bekämpfung von Schaumzikaden im Zuckerrohr wurden Neem Produkte erfolgreich eingesetzt. Durch saugen von Pflanzensäfte übertragen die Zikaden Pflanzenviren und stellen eine Gefahr für die Ernte dar. Der Neembaum gilt in Indien schon lange als Heilpflanze und wird auch als Pflanzenschutzmittel verwendet.

Verwendung von Neempresskuchen

Die Zusammensetzung des Neem Kuchen verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Saugende Insekten wie zum Beispiel Blattläuse, Spinnmilben und Grasmilben die den Rasen schädigen, nehmen das natürliche Pflanzengift beim Fressen auf und können sich nicht mehr vermehren.

Schnecken meiden Gartenbeete in denen pro Quadratmeter etwa eine Hand voll Neempulver aus gebracht und eingearbeitet wurde. Für einen Liter Blumenerde können Sie in etwa einen Teelöffel (2-3 Gramm) vom gepressten und gemahlenen Neemsamen rechnen.

Neem-Produkte sind öko-freundlich. Während die Schadinsekten in ihrer Ausbreitung stark beeinträchtigt werden, ist das Neemgranulat oder Pulver Nützling-schonend und Bienen-freundlich. Erfreulicherweise werden weitere Pestizide meistens nach der Verwendung von Niempresskuchen zur Bodenverbesserung nicht mehr benötigt.

Eine Antwort auf „Neempresskuchen“

  1. Vielen Dank für den aufschlussreichen Artikel.
    Mein Kirschlorbeer (Hecke) leidet zusehens mehr unter Dickmaulrüsslern. Ich würde gerne aus einer Kombination aus Neempresskuchen jetzt und Nematoden ab Mai tätig werden. Da ich überall lese, dass Neempresskuchen ein Langzeitwirker ist und auch Nematoden erledigt, frage ich mich nun, ob ein Abstand von 2 Monaten bei leicht tonhaltigen Böden reicht? Oder wäre Neem-Öl besser? Es scheint ja auch gut gegen Grasmilben zu sein! Kater, Hecke und ich wären für einen guten Rat sehr dankbar!

    Wiebke Meyer-Arndt, Bonn

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