Pflanzen gießen

Wie oft eine Pflanze richtig gegossen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Auch die Frage nach der richtigen Wassermenge ist ebenfalls nicht ganz einfach zu beantworten: Es kommt auf die Pflanzenart und deren natürliche Umgebung an. Auch das Pflanzensubstrat und sogar der Blumentopf von Zimmerpflanzen spielen eine Rolle.

Bei Gartenpflanzen ist das Wetter noch zu berücksichtigen. Bei der Frage nach dem richtigen gießen von Pflanzen müssen also verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Mit ein bisschen Beobachtungsgabe und den richtigen Gießtipps ist es recht einfach, diese Fragen zu beantworten und damit das Pflanzenwachstum zu fördern.

Zimmerpflanzen und Balkonpflanzen

Bei der Pflanzenart muss zum Beispiel zwischen einer fleischfressenden Pflanze und einer Chilipflanze unterscheiden werden. Während die aus den Sümpfen stammende Venusfliegenfalle an ständiger Feuchtigkeit gewöhnt ist, würde die Chilipflanze bei dem gleichen Gießverhalten nach wenigen Tagen wegen Staunässe absterben.

Zu viel Wasser ist eine sehr häufige Ursache für das Eingehen von Topfpflanzen. Einige Pflanzen reagieren empfindlich auf Nässe und sterben ab. Die Wurzeln bekommen keinen Sauerstoff mehr und fangen auch an zu faulen. Das fatale ist, das die Pflanze genauso welk wird, als wäre die Blumenerde zu trocken.

Wird vor dem Gießen nicht auf Staunässe geprüft, verschlimmert sich der Zustand durch die Beigabe von noch mehr Flüssigkeit. Der Wasserbedarf ist bei den Pflanzenarten individuell. Als Faustregel kann gelten: Je größer die Blätter sind, desto höher ist der Wasserbedarf.

Um ein Übergießen zu vermeiden und schnell festzustellen, ob Ihre Pflanze zu trocken ist, nehmen Sie den Blumentopf einfach in die Hand. Es wird nicht lange dauern, bis Sie anhand des Gewichts abschätzen können, ob gegossen werden muss und auch noch wie viel Wasser etwa benötigt wird. Sie müssen etwas Geduld mitbringen, bis Sie ein Gefühl für jede Pflanze entwickeln haben. Auf Dauer lohnt sich die Mühe. Die Pflanzen werden es Ihnen durch üppiges Wachstum danken.

Eine weitere einfache Methode ist mit dem Finger nach der Feuchtigkeit zu fühlen. Bei Pflanzen die Trockenheit gewöhnt sind, reicht es aus, wenn Sie erst in zwei Zentimeter tiefe Feuchtigkeit verspüren. Bei Sumpfpflanzen und Tropenpflanzen wird ein Auflegen des Fingers auf dem Pflanzensubstrat ausreichen, da die Erde bis zur Oberfläche feucht sein darf.

Wenn die Pflanze Wasser benötigt sollten Sie bei Zimmer- und Balkonpflanzen nicht zu schnell gießen. Bei trockener Erde kann es passieren, das kein Gießwasser aufgenommen wird und ungenutzt aus dem Wasserloch fließt. Das Wässern macht kein Sinn, wenn es nicht die Wurzel erreicht.

Gartenpflanzen und Rasen

Um die Gartenerde auf Trockenheit zu prüfen, stechen Sie mit einem Spaten 20 cm Tief in den Boden und schaffen sich einen Spalt. Jetzt können Sie gut erkennen und erfühlen, ob der Garten gegossen oder der Sprinkler angestellt werden muss. Auch hier muss besonders auf den Bereich der Wurzeln geachtet werden.

In der Sommerhitze verdunstet das Wasser relativ schnell und der Garten benötigt etwas mehr Pflege. Bei Gartenbeeten, die der prallen Sonne ausgesetzt sind, können Sie den Boden mit Rindenmulch bedecken. Gerade bei sandiger Erde ist das an heißen und windigen Tagen eine hilfreiche Maßnahme und erspart häufiges gießen.

Die beste Zeit um die Pflanzen im Garten zu bewässern ist der frühe Morgen. Wenn die Temperaturen niedrig sind und wenig Wind herrscht, kann das Wasser besser in den Boden einsickern. Ist morgens nicht möglich, kann die Gartenbewässerung auch am späten Nachmittag erfolgen. Bewässern Sie aber nicht zu spät am Abend oder gar in der Nacht, denn die Blätter sollten noch vor der einbrechenden Dunkelheit abgetrocknet sein. Dadurch sinkt das Risiko auf Pilzbefall.

Stellen Sie nicht den Sprinkler für Ihre Gartenpflanzen in der prallen Sonne an. Das kann zu Verbrennungen bei der Pflanze führen und der Rasen oder die Blumen fangen an zu welken.

Das richtige Wasser zum Gießen

Gerade bei Zimmerpflanzen sollte die Wasserhärte und der elektrische Widerstand des Gießwassers beachtet werden. Viele Pflanzen vertragen weder Kalk noch Salze im Wasser. Beides kann sich im Blumentopf anreichern und letztendlich die Pflanze schädigen. Weiches Wasser hat einen niedrigen Kalkgehalt (°dH). Gießwasser mit wenig gelösten Salzen und Mineralien hat einen niedrigen Leitwert.

Falls Sie die Möglichkeit haben, sammeln Sie Regenwasser, denn hier sind beide Werte für die meisten Pflanzen optimal vorhanden. Alternativ kann auch stilles Wasser mit einer geringen Wasserhärte und einen geringen Leitwert verwendet werden. Die Angaben finden Sie im Idealfall auf dem Flaschenetikett. Der Leitwert wird in Mikrosiemens (µS) angegeben. Liegt der Wert im Bereich von weniger als 150µS, enthält das Wasser weniger Salze als normales Leitungswasser, welches meist im Bereich von 400µS und mehr liegen kann.

Destilliertes Wasser hat 1µS, ebenso ist der pH-Wert niedriger, daher bietet es sich an ein geeignetes stilles Wasser mit einer ohnehin geringen Härte und Leitwert 1 : 1 mit destillierten Wasser zu mischen, um wie bei Regenwasser ähnliche Werte zu erzielen.

Die Verwendung eines Wasserfilters ist ebenso eine gute Alternative um den Kalkgehalt zu minimieren und auch noch Chlor, Kupfer und Blei herauszufiltern. Je nach benötigter Menge können Sie abwägen, ob es sich lohnt, das Gießwasser zu mischen oder zu filtern.

Wasser was zuvor für Kaffee oder Tee aufgekocht wurde, sollten Sie auch zum Gießen sammeln. Etwas Kalk hat sich an den heißen Metalloberflächen abgesetzt und das Wasser wurde dadurch auch weicher und zum Gießen besser geeignet.

Das Gießwasser sollte in etwa Zimmertemperatur haben. Leitungswasser füllen Sie am besten in eine Gießkanne und lassen es darin einige Stunden oder über Nacht stehen.

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