Wasabi-Pflanzen

Die echten Wasabi-Pflanzen wachsen in Japan im Schatten von kühlen Bergbächen. Genutzt wird hauptsächlich der Wurzelstock, um daraus die einzigartige Wasabi-Paste herzustellen. In guten Sushi Restaurants wird eine grünliche Wasabi-Knolle mit einer speziellen Reibe, die mit rauer Haifischhaut bezogen ist, frisch zubereitet.

Durch Reiben wird eine Reaktion der Enzyme angeregt, die einen Einfluss auf den typischen Geschmack haben.
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die den leicht süßlichen Geschmack vom japanischen Meerrettich schon genießen durften. Sagen Sie nicht voreilig: Ja klar, kenne ich! denn der echte Wassermeerrettich ist so rar, dass nicht mal die Erntemengen der eigenen Farmen ausreicht, um den japanischen Eigenbedarf zu decken.

Wasabipaste

In Deutschland bekommen Sie meistens nur billigen Wasabi in Tuben, der aber kaum, oder ganz wenig von dem echten Wasabi Japonica enthält. Es handelt sich meist um Meerrettich, der mit E-Zusatzstoffen eingefärbt wurde. Um die Schärfe zu erhöhen wird dem falschen Wasabi noch Senf hinzugesetzt. Daher sollten Sie sich genau die Zutaten anschauen, um welches Produkt es sich handelt.

Selten finden Sie echte Paste oder originales Wasabi-Pulver für unter 10 Euro.

Wasabipflanzen selbst anbauen ?

Lieben Sie Sushi, Sashimi und Soba Buchweizen-Nudeln ? Habe Sie außerdem noch einen schattigen Platz im Garten ? dann denken Sie mal darüber nach, ob Sie Wasabipflanzen nicht selbst anbauen möchten. Es lohnt sich wegen der Frische und den fantastischen Geschmack von frisch geriebenen japanischen Rettich. Abgesehen davon werden andere Sushi-Liebhaber mit Sicherheit neidisch werden.

Die Pflanzen wachsen sogar auch im milden Wintern bei bis zu – 8° C und kann auch dann noch geerntet werden. Tritt Frost ein, wenn die dunkel bis giftgrünen Blätter im Frühjahr austreiben, werden nur diese in Mitleidenschaft gezogen. Für eine gesunde Pflanze ist das meistens kein Problem.

Vermutlich machen Senföle die Pflanze frostresistent. Im Sommer braucht die Pflanze viel Wasser und muss beschattet zu werden. Bei direkten Sonnenstrahlen nehmen die großen herzförmigen Blätter schnell Schaden. Ideal sind Temperaturen im Bereich von 8 bis 20 Grad Celsius.


An fließenden und dicht beschatteten Bächen kühlt das Wasser die heißen Außentemperatur ab. Bei Temperaturen unter Null, wärmt das fließende Wasser die Umgebungsluft wieder auf. Somit ist das ideale Klima auch in Deutschland möglich.

Auch wenn Sie Grundwasser aus einem Brunnen benutzen, können Sie vielleicht einen solchen Lebensraum simulieren. Bei Temperaturen über 30°C können Gewächshäuser mit weißen Planen abgedeckt werden, damit es nicht zu warm für die Pflanzen wird.

Die Trendpflanze wird erst seit 10 Jahren im größeren Umfang in Zuchtfarmen außerhalb von Japan gezüchtet. Dabei wird ein Wasser- und Luft-durchlässiges Substrat verwendet. Staunässe ist wie bei fast allen Pflanzen zu vermeiden. Im Gewächshaus befinden sich zur Bewässerung Sprinkler, die mehrmals am Tag die Pflanzen kühlen und mit Wasser besprühen. Je nach Sorte wachsen die Pflanzen in der Erde oder im Nassanbau ähnlich wie Reispflanzen.

Neue Züchtungen stellen nicht so hohe Ansprüche

Die ertragreiche Daruma Sorte wächst in normaler Erde mit einem weit verzweigten Wurzelstöcken. Die Daruma Sorte hat ein sehr schönes Aroma.

Mazuma haben kurze, aber dicke Knollen, die ein wundervolles Aroma haben. Die Pflanzen wachsen relativ langsam. Vorteilhaft ist auch, das Mazuma-Rauken recht robust wachsen und nicht sehr anfällig gegen Krankheiten sind. Wenn Sie eine Wasabi-Rauke in Baumärkten oder online kaufen können, handelt es sich meistens um diese Sorte.

Midor wächst wie der ursprüngliche japanische Meerrettich im Nassanbau. Diese Wasabisorte wächst überraschend schnell, wenn sie erst mal zum Keimen gebracht wurde. Das Keimen bereitet regelmäßig Probleme –  Kaufen Sie daher viele Samen um einige Pflanzen anziehen zu können. Diese Pflanzensorte mag übrigens keine Wärme.

Wasabi wurde erstmals in einem japanischen Medizinbuch im 9. Jahrhundert erwähnt. Seit dieser Zeit war es kompliziert die Pflanzen außerhalb von Japan zu züchten. Bei den heutigen Neuzüchtungen fällt dies aber wesentlich leichter. Das ist die Gelegenheit Wasabi-Pflanzen selbst im Garten anzupflanzen. Haben Sie einen kühlen Balkon oder ein schattiges Plätzchen, sollten Sie dies für Ihre Pflanzen Rarität nutzen.

Sie brauchen für die erste eigene Ernte nur etwas Geduld. Von der Aussaat bis zur ersten Knolle können drei Jahre vergehen. Verkürzen können Sie die Zeit durch bereits angezogene Wasabi-Rauken oder indem Sie die erstklassiger Wasabipaste oder Wasabi-Pulver, mit dem einzigartige scharfen Aroma, so lange genießen.

Woher kommt die Schärfe und wie viel Scoville hat Wasabi ?

Die Schärfe von Wasabi kommt durch sogenannte Senfölglycoside. Vor einigen Millionen Jahren hat die Evolution nach Abwehrmaßnahmen gegen Fressfeinde gesucht. Dabei haben einige Kreuzblütler das flüchtige Senföl gebildet, welches uns beim Essen in die Nase steigt.

Anders als die Schärfe von Chilis, die als Hitze empfunden wird, handelt es sich bei Senföle um echte Scharfstoffe. Diese können mit der Scoville-Skala nicht ermittelt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert