Petersilie wächst prächtig im frischen Grün und wird schon seit der Antike zum Ausgarnieren von Gerichten verwendet. Petersilienblätter und deren feine Stängel sind perfekt zum Würzen von gesunden Salaten. Als saftige Petersilienfüllung für Hähnchen, Fisch und geschmortes gibt das Küchenkraut sein würziges Aroma ab. In dem mediterranen Gebiet wird ihre Herkunft vermutet. Diese Kräutersorte wurde bereits vor mehr als 2.000 Jahren in Rom und Griechenland nicht nur wegen des guten Geschmacks geschätzt.
In ganz Europa wurde Petersilie vermutlich durch römischen Legionäre verbreitet, indem Sie die Samen mit über die Alpen brachten. Als Wildkraut findet sie schon seit dem Ende der Jungsteinzeit Verwendung. Vor rund 900 Jahren beschrieb Hildegard von Bingen das Gartenkraut als Heilpflanze und machte daraus unter anderen einen Petersilienwein, welcher zur Stärkung des Herzens und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen sollte.
Eine der beliebtesten Pflanzen unter den Küchenkräutern wächst üppig mit ihren geschmackvollen Blättern in Beeten, Blumentöpfe, Pflanzenkübel und Balkonkästen. Petersilien Anbau ist einfach, preiswert und die Pflanzen sind gesund und vor allem würzig, aromatisch und lecker.
Petersilien-Pflanzen anbauen
Petersilie-Pflanzen selber anbauen macht Freude und ist oft günstiger als diese zu kaufen. Kräuter erhalten Sie auch küchenfertig im Gartencenter oder beim Lebensmittel-Discounter. Frische Kräuter die unter sorgfältiger Pflege gewachsen sind, schmecken einfach besser. Der am besten kontrollierte Anbau ist der eigene. Zuerst stellt sich die Frage, ob es sich bei Petersiliensamen um Lichtkeimer oder Dunkelkeimer handelt. Dies wird leider uneinheitlich beantwortet.
Es gibt mehrere Petersiliensorten die auch unterschiedliche Ansprüche haben. Daher sollten Sie es sich einfach machen und der Anleitung auf Ihrer Petersiliensamen-Packung folgen. Haben Sie diese nicht zur Hand haben, können Sie eigentlich wenig falsch machen, wenn Sie das Saatgut nur dünn (0,5 cm) mit Erde abdecken. Trotzdem müssen Sie bei der Pflege darauf achten, dass das Anzuchtsubstrat nicht austrocknet. Petersiliensamen keimen langsam. Erst nach zwei bis fünf Wochen zeigen sich die Keimlinge, wenn die Saat zuvor nicht behandelt wurden.
Keimung und Aussaat
Mit der Anzucht und Keimung von Petersilien-Pflanzen können Sie schon Mitte März beginnen. Nachdem Sie die Kräuter zwei Monaten im Haus angezogen und gepflegt haben, werden diese dann nach den Eisheiligen am 15. Mai in den Garten ausgepflanzt. Ein guter Ort um Kräutersamen vorzuziehen ist eine helle Fensterbank. Ein schmales Zimmer-Gewächshaus ist praktisch, um mit der Aussaat im Haus zu beginnen.
Nachdem die letzte Eisheilige Sophia ihren Namenstag hatte, kann die Aussaat direkt im Garten erfolgen. Petersilien-Saatgut keimt mit zwei bis fünf Wochen recht langsam und sieht anfangs aus wie Gras. Damit Sie nicht vergessen, wo Sie die Petersilie gesät haben, machen Sie sich besser Markierungen. Auch um zu verhindern das Sie die gerade gekeimt Petersilien-Pflanzen für Unkraut halten und jäten.
Lichtkeimer oder Dunkelkeimer ?
Es ist manchmal zu lesen das der Samen mit Erde bedeckt werden muss, andere behaupten das es sich um Lichtkeimer handelt. Fakt ist, dass die Petersilie langsam keimt. Wenn Sie Kräutersamen kaufen, halten Sie sich an die Tipps auf der Rückseite der Pflanzensamen-Packung.
Zwischen einer Saat-tiefe von 0,5 cm bis 3 cm ist vieles möglich. Meistens wird eine Samentiefe von 1 cm empfohlen. Wer Petersiliensamen schneller zum Keimen bringen möchte, kann diese Keimmethode ausprobieren:
Zuerst werden die Samen für eine Stunde in Seifenwasser eingeweicht. Die Samenhülle soll durch die Seife für die Feuchtigkeit durchlässiger gemacht werden. Lassen Sie nach dem verdünnten Spülmittelbad die Körner antrocknen und bereitet eine Klarsichtbox mit Deckel vor.
Streuen Sie eine zwei Zentimeter hohe Perlit-Schicht in die Dose oder legen Sie die Box mit Watte oder einem Mikrofasertuch aus. Gießen Sie heißen Wasser über das Substrat, damit eventuell vorhandene Keime abgetötet werden. Das Mikrofasertuch, Watte oder Perlit sollte das Wasser vollständig aufsaugen.
Bevor Sie die Samenkörner auf den Untergrund streuen, warten Sie bis es sich auf Zimmertemperatur abgekühlt hat. Schließen Sie jetzt den Deckel der Kunststoffbox. Ein bis zweimal am Tag lassen Sie die Box samt Inhalt lüften und geben bei Bedarf lauwarmes Gießwasser hinzu. Stellen Sie die selbstgemachte Anzuchtbox an einem hellen Ort. Sobald die Petersiliensamen anfangen zu keimen, pflanzen Sie diese in mit Kräutererde gefüllte Pflanzengefäße.
Sobald die Keimblätter fünf Zentimeter groß sind, sollten Sie die Pflanzen pikieren und vereinzeln, so dass jede Petersilie mindestens 20 cm Platz hat.
Standort
Der beste Standort für Petersilie ist an einem sonnigen Platz mit bis zu 8 Stunden Sonneneinstrahlung. Im Halbschatten wächst das beliebte Küchenkraut nicht ganz so gut, ist aber auch kein Problem. Denn je mehr Licht die Pflanzen bekommen, desto aromatischer und ertragreicher ist das würzige Kraut.
Für eine gute Ernte sorgt ein humoser, durchlässiger Boden. Mit Kompost, Hornspäne oder Gemüse- und Kräuterdünger kann der Boden mit Nährstoffen angereichert werden. Damit die Erde nicht so schnell austrocknen kann, können Sie diese mit Rindenmulch oder Grasschnitt abdecken. Eine Abdeckung mit Rindenmulch unterdrückt auch das Unkraut. Bei der Auswahl des Standortes, achten Sie auf Abstand zu Salat und Fenchel, diese Pflanzen mögen sich gegenseitig nicht so gerne.
Düngen
Kräuterdünger haben einen geringeren Stickstoffanteil(N). Dieser sollte bei Petersilie um die 4 % Betragen wie auch der Kalium Anteil. Ein guter Dünger für das Würzkraut sollte einen höherer Phosphor(P) Anteil von 2 % haben. Ein NPK-Dünger im Bereich von 4-2-4 wäre empfehlenswert.
Das entspricht einem stärkeren Kräuterdünger oder aber einem milden Gemüsedünger. Einmal im Monat kann die Petersilienpflanze mit dem richtigen Dünger mit ausreichend Nährstoffe und Spurenelemente versorgt werden. Der pH-Wert der Erde sollte leicht säuerlich (5,5) bis neutral (7,0) sein, damit die Petersilie sich gut entwickeln kann.
Gießen
Die Petersilienwurzeln sollten niemals austrocknen. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und achten Sie darauf das gerade in der Wachstumszeit das Wasser auch die Wurzeln erreicht. Diese Kräutersorte hat keinen besonders hohen Wasserbedarf. Auf dem Balkon können Sie sehr gut Pflanzkästen mit einem Wasserreservoir verwenden. Darin entwickeln sich Pflanzen an heißen Sommertagen üppig.
Ernten
Ernten können Sie die Petersilie das ganze Jahr. Pflücken oder schneiden Sie immer einen ganzen Petersilienzweig oder Stängel ab. Damit wird die Pflanze angeregt neue Triebe zu bilden. Nehmen Sie erst die äußeren Petersilienstängel und arbeiten sich nach innen vor.
Die Mitte der Pflanze lassen Sie stehen, wenn Sie noch weiter von ihr Ernten wollen. Bevor die Pflanze blüht, hat es einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Schneiden Sie nicht nur die Blätter oben ab, das behindern die Pflanzen beim Wachstum. Die dicken Stängel die Sie auch nicht für eine Gemüsebrühe verwenden möchten ist ein beliebtes Futtermittel für Tiere.
Die krause Petersilie sollten Sie zum Herbst komplett abgeerntet. Im zweiten Jahr schmeckt sie spätesten nach der Blüte bitter. Das Küchenkraut kann sehr gut eingefroren werden. Zum Einfrieren des Gewürz bieten sich Gefrier-Boxen und Beutel an. Die Petersilie bekommt sogar einen noch intensiveren Geschmack, wenn Sie diese als ganzen Petersilienstrauß kopfüber trocknen lassen und bei Bedarf rebeln.
Petersilien-Sorten
Die Krause Petersilie (petroselinum crispum) gehört zu den Doldenblütlern, welche weltweit in den gemäßigten Breiten wachsen. Diese Petersilienart ist unproblematisch und die kleinen Pflanzen mit den gekräuselten Blättern werden leicht 30 cm hoch. Petroselinum crispum können Sie Indoor auf der Fensterbank in Blumentöpfen oder draußen im Kräutergarten anbauen.
Andere Gewürzkräuter mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen wie zum Beispiel Anis, Fenchel, Kümmel gehören wie die Aromapetersilie auch zur Familie der Apiacea(Doldenblütler). Der am meisten angepflanzte Vertreter dieser Sorte ist vermutlich die Mooskrause mit ihren buschigen Petersilienblättern.
Die glatte, italienische Petersilie (petroselinum crispum var. neapolitanum) kann mit 1,3 Meter überraschend hoch wachsen. Diese Sorte ist etwas süßlicher vom Geschmack. Für einen zweijährigen Anbau ist sie besser geeignet, als die mit den krause Petersilienblätter.
Im zweiten Anbaujahr wird die italienische Sorte nicht wie die Krause bitterer. Sie ist winterhärter und zudem kann sie auch Hitze besser vertragen. Wegen Ihres guten Geschmacks sind sie für die Küche eine echte Empfehlung. Am besten Sie geben das Gewürz, als ganze Blätter oder gehackt, kurz vor dem Servieren hinzu. Beim Kochen verlieren Kräuter etwas an dem starken Aroma.
Die wegen ihrer Petersilienwurzeln angebaute petroselinum crispum subsp. tuberosum wird auch als Wurzelpetersilie bezeichnet. Auf den ersten Blick werden die Wurzeln schnell mit Pastinaken verwechselt. Verwendet wird die innen weißen Wurzeln in Eintöpfe und Suppen und geben dort ihren so typischen Geschmack ab.
Wer gerne Gemüsesuppen und Eintopf mag, sollte sich den Anbau von Wurzelpetersilie im Garten überlegen. Nachdem die Petersilieknolle geschält wurde kann sie sehr gut mit einer Reibe oder einem Hobel für Rohkostsalate gerieben werden.
Japanische Petersilie Cryptotaenia japonica wächst bevorzugt im Schatten und Halbschatten. Trotz des etwas bitteren Geschmacks wird sie zunehmend auch außerhalb von Asien geschätzt. Zum Garnieren von Salate und Sushi oder zum Kochen von Nudelsuppen und Pilzgerichte wird die japanische Petersilienpflanze häufig verwendet.
Gerade als Pesto bzw. Dipps kann sie den Gerichten eine schöne Geschmacksnote verleihen. Blätter und Stiele werden mit den anderen Zutaten in den Mixer gegeben. Viele Pflanzen dieser Sorte sind grün und haben violette Blattränder.