Eine Fleischfressende Pflanze umtopfen ist wirklich nicht schwer. Wichtig ist in erster Linie, dass Sie das passende Substrat für Ihre Karnivoren-Pflanzen nehmen. Karnivorenerde können Sie entweder selber mischen oder Sie kaufen fertiges Substrat. Letzteres ist einfacher und es ist schon auf die Bedürfnisse der Insektenfressende Gewächse eingestellt und erprobt.
Sie sollten sich zunächst gut überlegen, ob das Umtopfen überhaupt notwendig ist, denn es bereitet den Pflanzen viel Stress. Nachdem die Pflanze umgetopft ist, sollte es eine wirkliche Bereicherung und auch von Nutzen für sie sein. Fleischfressende Pflanzen haben nur wenige Wurzeln und brauchen deshalb keine großen Pflanzengefäße. Nur wegen der Furcht vor einem zu kleinen Wurzelraum von Ihren Karnivoren sollten Sie nichts überhasten und sich deshalb keine unnötigen Gedanken machen.
Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen von Karnivoren ist der junge Frühling. Wenn die Winterruhe Ende Februar/Anfang März ein Ende hat, sollten Sie nach Möglichkeit das planmäßige Umpflanzen vornehmen. Sprechen wichtige Gründe für einen früheren Zeitpunkt, wie zum Beispiel beim Befall mit Ungeziefer, oder die Anreicherung des Bodens mit Kalk und Salze, können Sie die Pflanze auch gleich umtopfen.
Es gibt zwei Methoden, wie Sie beim Umtopfen vorgehen können: Eine sanfte und eine harte Methode. Je nachdem wie die Umstände sind entscheiden Sie sich für eine der beiden Varianten. Oder auch für einen mittleren Weg ?
Karnivoren Pflanzen umtopfen
Die sanfte Methode
Verwenden Sie diese Methode nur, wenn das alte Pflanzsubstrat in einem guten Zustand ist und Sie ihre fleischfressende Pflanze nur wegen der Blumentopfgröße oder in einer besseren Umgebung auspflanzen möchten.
Wenn Sie einfach nur ein dekorative Pflanzschale für die Karnivore möchten oder die Pflanze von der Größe nicht mehr zum Blumentopf passt verwenden wir eine sanfte Methode. Dabei setzen wir die Pflanze samt Wurzelballen und Erdballen um. Füllen Sie dafür den neuen Pflanzkübel soweit mit Substrat auf, wie der alte Blumentopf hoch ist. Drücken Sie den vorhandenen Kunststoff-Topf mehrmals rundum zusammen, damit sich die Erde vom Behälter löst.
Mit einem Messer können Sie das Substrat vom Blumentopf lösen, indem Sie vorsichtig an der Wand entlang gehen. Nun nehmen Sie die fleischfressende Pflanze samt Wurzeln und Substrat aus dem Topf und setzen Sie es in den vorbereiteten Pflanzkübel. Die Oberkante vom Erdballen sollte mit dem Blumenkübel abschließen. Den Zwischenraum von dem Erdballen und dem neuen Pflanzgefäß füllen Sie mit Erde auf.
Hilfreich kann ein Esslöffel dabei sein. Gießen Sie Wasser hinzu, sackt die lockere Erde zusammen. Die Vertiefungen füllen Sie mit weiterer Karnivorenerde auf. Üben Sie keinen großen Druck mit Ihren Fingern oder alternativ mit dem Ende eines Bleistiftes aus, um die das Substrat anzudrücken.
Fleischfressende Pflanzen haben keinen Wurzelballen wie andere Ihnen bekannte Pflanzen. Deshalb nehmen Sie die Pflanze sehr vorsichtig aus dem alten Topf und umgreifen den ganzen Ballen, damit dieser nicht auseinander bröselt.
Die harte Methode / The hard way
Diese Methode verwenden Sie, wenn die Pflanzsubstrat alt, verbraucht oder anfängt zu Faulen. Ständige Nässe lässt das Pflanzensubstrat schnell verrotten und es kann zu Staunässe kommen. Einige Karnivoren Enthusiasten empfehlen ein jährliches Umtopfen, um verbrauchten Torf vorzubeugen.
Befinden sich Nematoden in der Erde so sollten Sie diese Umtopf-Varianten besonders sorgfältig umsetzen. Ebenfalls die Anreicherungen durch kalkhaltiges Wasser und Gießwasser mit einem hohen Leitwert durch Salze kann dazu führen die Karnivoiren bald mit der Pflanzenpflege zu beginnen.
Reduzieren Sie die Feuchtigkeit in den Tagen vorm Umpflanzen auf ein Minimum. Das hat den Vorteil, dass die Karnivorenerde lockerer wird und nicht so stark an den Wurzeln klebt. Befüllen Sie den neuen Topf komplett mit dem frischen Pflanzsubstrat und lassen in der Mitte eine kleine Mulde.
Für längere Wurzelstränge können Sie mit einem Bleistift Löcher in die Mulde bis zum Topfboden stechen. Nehmen Sie die Pflanze samt Erdballen aus dem Topf. Hilfreich ist das vorherige Zusammendrücken des Topfes und das Entlang gehen mit einem Messer oder dem Stiel eines Löffels entlang der Innenseite des Blumentopfes.
Nehmen Sie jetzt die fleischfressende Pflanze aus dem Blumentopf. Weil das Substrat nur etwas feucht ist, müssten Sie den größten Teil des Bodens relativ leicht von den Wurzeln lösen können. Die restliche Rückstände spülen Sie mit Wasser ab. Es kann nicht schaden, destilliertes Wasser dabei zu nehmen, wenigstens wenn die meiste Erde schon entfernt wurde. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln während des Umtopfens und der Untersuchung nicht austrocknen.
Wenn Sie fertig sind, setzen Sie die Karnivoren-Pflanze in die vorbereitete Mulde. Versuchen Sie die Wurzeln so anzuordnen wie Sie im alten Pflanzgefäß gewachsen sind. Füllen Sie jetzt vorsichtig Substrat auf. Anschließend gut wässern und an einen ruhigen Platz zum Erholen stellen.
Bei Venusfliegenfallen haben einige die Sorge, dass die Klappfallen durch die Erschütterungen zuschnappen. Die Sorge ist relativ unbegründet. Die Fallen klappen zu, wenn die Fühlborsten der interessanten Karnivoren kurz hintereinander berührt werden. Das passiert, wenn Dreck oder ein altes Pflanzenstück in das Blatt fällt. Das wird wahrscheinlich passieren, ist aber dann auch nicht so schlimm. Sie gehen schon bald wieder auf.
Abgestorbene Pflanzenteile sollten Sie übrigens gleich bei der Gelegenheit entfernen und gegebenenfalls abschneiden. Dadurch wird die Gefahr gemindert, dass die Pflanze krank wird.
Wenn Sie einen Ableger der Karnivore mit eigenen Blättern und Wurzeln finden, pflanzen Sie den gleich in ein neues Pflanzengefäß. Jetzt wissen Sie ja wie es geht.