Basilikum ist ein Küchenkraut mit einem gepfefferten, süßlichen Geschmack. Liebhaber der mediterranen Küche sollten Ihre eigenen Basilikumpflanzen selbst anbauen. Das gelingt ohne nennenswerte Schwierigkeiten auf der Fensterbank, dem Balkon und im Garten. Selbst gezogenes Basilikum ist normalerweise aromatischer und frischer.
Mit Basilikumblättern werden leckere italienische Gerichte und Antipasta gewürzt. Schon lange ist Basilikum ein beliebtes und gesundes Gewürz, trotzdem kennen die meisten nur eine Basilikumsorte. Sie werden überrascht sein wie viele unterschiedliche Basilikumpflanzen Sie selbst ziehen können. Wussten Sie auch schon, dass die Herkunft des Königskrautes nicht Italien ist? Das Ursprungsland ist Indien, aber dazu später mehr.
Basilikum ist als Gewürzpflanze wegen der gesunden und aromatischen ätherischen Öle so beliebt. Wenn Sie die Möglichkeiten haben einen Kräutergarten zu bepflanzen, sollten Sie nicht auf Basilikumpflanzen verzichten.
Frisch geerntete Basilikumblätter machen den italienischen Klassiker Insalata: Tomate, Mozzarella, Balsamico Caprese zu etwas besonderen. Die kurz zuvor gepflückten Blätter behalten ihr leicht scharfes Aroma und das leuchtende Grün passt perfekt zu den roten Tomaten.
Je mehr Sie über Pflanzen, die Sie anbauen wollen wissen, desto größer wird Ihr Erfolg sein. Keine Sorge, die meisten Basilikumsorten sind robust und pflegeleicht. Lediglich den einen oder anderen Tipp sollten Sie kennen, damit Sie Ihren Basilikum erfolgreich züchten und gut Pflegen können. Wenn Sie die Basilikumblätter richtig ernten, können weitere immer nachwachsen.
Zu der Familie der Lippenblütler zählt der Basilikum(Ocimum basilicum) genauso wie andere bekannte Gewürzkräuter. Zum Beispiel gehören Oregano, Rosmarin, Thymian, Salbei und Lavendel mit zur Pflanzenfamilie. Wegen des hohen Anteils an ätherischen Öle und des guten Geschmackes gehören diese Kräuter zu den beliebtesten Küchengewürzen.
Basilikum wächst in ihrer Heimat ohne Frost mehrjährige, in Deutschland geht das Gewürzkraut im Garten bei Frost ein. Daher vermuten viele, das es sich bei allen Basilikums um einjährige handeln. Verstärkt wird die Vermutung dadurch das sich gekaufte Basilikumpflanzen nur wenige Tage halten. Das hat aber andere Gründe.
Der gekaufte Basilikum wurde auf den Punkt gezogen. Während des Transportes und im Verkaufsraum hat die Pflanze viel Stress erlebt. Nicht wenige Pflanzen überstehen die wechselhaften Bedienungen nicht und gehen ein. In einem Pflanzenkübel den Sie im Herbst in rein holen können, wächst Basilikum meist mehrjährig.
Woher kommt der Basilikum ?
Um Pflanzen eine natürliche Umgebung bieten zu können, sollten Sie sich über die Herkunft informieren. Das Ursprungsland vom Basilikum ist Indien. Genauer gesagt, das subtropische Vorderindien zu dem ebenfalls Pakistan gehört. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit können im Sommer Temperaturen von über 40 °C erreicht werden.
Frost kommt in den ursprünglichen Verbreitungsgebieten nicht vor. Indien und das römische Reich betrieben im 1. Jahrhundert einen regen Handel über den Seeweg. Vermutlich fand das Basilikum auf den Weg seine neue Heimat im heutigen Italien.
Das italienische Nationalgericht ist die Caprese, die wie die Nationalflagge aus den Farben rot(Tomaten), weiß(Mozzarella) und dem grünen Basilikumblätter besteht. Es liegt daher für viele auf der Hand, das der Basilikum seine Heimat in Italien hat. Das Klima in Italien ähnelt teilweise dem indischen, was für den Anbau in der Antike erleichtert hat. In Rom wurde Basilikum unter anderem als Heilpflanze gegen Entzündungen und als natürliches Aphrodisiakum verwendet.
Basilikumsorten
Die meisten Basilikumsorten sind robust und lassen sich leicht anbauen. Einige Saatguthändler haben über 50 verschiedene Basilikumsamen im Sortiment. Wir haben bisher ungefähr zehn verschiedene Sorten schon selbst gezogen.
Die Sorten unterscheiden sich in der Farbe, im Geschmack, Duft und in der Verwendung. Einige Basilikum sind optimal für Pesto geeignet. Zur Verwendung als Basilikumtee, für Salate und zum Garnieren sind manchmal besondere Sorten interessanter und aromatischer.
Genoveser Basilikum ist die typische italienische Basilikumpflanze. In Genua wird aus den großen, tiefgrünen Blättern ein fantastischer Pesto hergestellt. Die Blätter sehen auf einem Tomatensalat sehr dekorativ aus und tragen zu mediterranem Aroma bei. Die Pflanze wächst bei Temperaturen um 20° C schnell. Säen Sie mehrere Samen in einem Blumentopf. Der Basilikum aus Genua entwickelt sich als kleine Büsche am besten.
Roter Basilikum ist meistens etwas herber aber auch dabei süßlicher als andere Sorten. Je mehr Sonne der rote Basilikum bekommen hat, je dunkler die Blätter. Das kann bis zu einem rötliches Lila gehen. Zum Würzen von Olivenöl und Essig ist es nicht nur wegen der tollen Farbe geschmackvoll.
Zitronenbasilikum verströmt einen herrlichen Geruch von sonnen gereiften Zitronen. Er schmeckt auch nach Zitronen ist aber nicht sehr sauer. Vermutlich hat diese attraktive Sorte ähnliche ätherische Öle wie die Zitrusfrucht.
Thai Basilikum hat einen leichten Lakritzgeschmack. Wenn Sie auch die Asia-Küche schätzen, suchen Sie sich noch einen kleinen Platz für die „Siam Queen”. Es lohnt sich geschmacklich.
Kleinblättrige Basilikumpflanzen oder Baumbasilikum sind sehr hübsch auf dem Balkon. Sie sehen aus wie kleine kugelförmige Bäumchen. Besonders zum Würzen von Fleischgerichten wie die Bolognese sind die feinen Blätter ein Aromakick. Ideal für die Topfkultur oder im Blumenkasten geeignet.
Zimtbasilikum passt in warmen Getränken und für indische Gerichte. Der Zimtbasilikum wird auch als Mexikanischen Würzkraut bezeichnet. Pflegeleicht und hat entwickelt außergewöhnliche rosa Blüten.
Basilikumsamen keimen lassen
Basilikum ist ein Lichtkeimer. Wenn Sie das beachten, keimen die Samen schon unter einer Woche. Eine Keimtemperatur von 18° C – 20° C ist gut um mit dem Aussäen zu beginnen. Selten brauche Basilikumsamen länger als zwei Wochen zum Keimen. Die Sorten die wir bisher gekeimt haben, brauchten fünf bis zehn Tage.
Wichtig ist das Sie die Samen nicht mit Erde bedecken aber vor dem Austrocknen schützen. Das ist auch nicht weiter problematisch, wenn Sie es so machen wie wir:
Befüllen Sie einen Blumentopf mit Kräutererde und drücken Sie diese leicht an. Den Blumentopf stellen Sie in einem Untersetzer und gießen Sie in den Untersetzer so lange Wasser nach, bis immer etwas Wasser im Untersetzer stehen bleibt.
Streuen Sie die Basilikumsamen auf die Erde und drücken sie die Samen leicht an. Nicht mit Erde bedecken. Über den Samen stülpen wir einen Klarsicht-Plastikbecher. Das hält die Samen wie in einem Gewächshaus immer feucht. Alternativ können Sie auch ein Minigewächshaus nehmen. Lüften Sie den Deckel oder den Plastikbecher zweimal am Tag für eine halbe Stunde. Damit vermeiden Sie Schimmel.
Innerhalb einer Woche keimen die meisten Basilikumsorten bei Zimmertemperatur. Zwei Wochen Keimdauer ist eher die Ausnahme. Bei unseren Samen hat es bisher immer innerhalb von fünf bis zehn Tage mit dem Keimen geklappt. Sind die Keimlinge zu eng beieinander können Sie die Pflanzen einfach pikieren und vereinzeln. Auf einer Handflächen großen Fläche sind 10 – 20 Pflanzen angebracht, bei denen Sorten die als Busch wachsen.
Aussaat-Termin
Basilikum können Sie das ganze Jahr Indoor züchten, wenn Sie für die dunklen Wintermonate noch zusätzlich Pflanzenlicht verwenden. Für den Garten und Balkon können Sie die Pflanzen ab sechs Wochen vor dem gewünschten Auspflanztermin vorziehen. Das wäre dann Anfang April. Die Direktaussaat in den Garten erfolgt erst Mitte Mai nach den Eisheiligen.
Im Freiland decken wir die Basilikumsamen mit Zeitungspapier oder Seidenpapier ab. Das hält die Feuchtigkeit im Boden und trotzdem kommt genug Licht für den Keimvorgang durch das Papier. Mit Folie sollten Sie vorsichtig sein, da diese Schimmelbildung mit sich bringen können. Ein Folientunnel kann bei der Anzucht helfen, wir selber haben das leider noch nicht ausprobiert. Vorteil wäre das Sie vielleicht zwei Wochen eher mit der Aussaat im Freiland beginnen können.
Standort für Basilikumpflanzen
Basilikumpflanzen mögen Wärme und Sonne. Sie bevorzugen einen feuchten Boden, aber keine Staunässe. Der Boden sollte daher leicht und locker sein. Das können Sie erreichen, wenn Sie Ihren Boden mit Sand oder Perlit mischen. Eine Kräuterspirale ist neben einem Hochbeet ideal.
Pflanzen Sie den Basilikum auf der Südseite der Kräuterschnecke. Im Garten fühlt sich Basilikum in der Nachbarschaft von Tomaten, Chilipflanzen, Oregano und Spargel wohl. Es kann sehr gut sein das diese Pflanzen sich bei der Abwehr von Schädlingen ergänzen.
Wenn Sie Basilikumpflanzen neben Anis Anpflanzen scheint es so, als ob die ätherischen Öle von beiden Pflanzen sich dadurch erhöhen. Wir selber arbeiten mit Blumenkübel und einer Hydrokultur.
Das macht es etwas angenehmer den Basilikum im Herbst ins Haus zu hohlen. Für die Beleuchtung nehmen wir spezielle, energiesparende Power LEDs, die auf das Spektrum der Pflanzen abgestimmt sind. Vor den LEDs haben wir Tageslicht-Leuchtstoffröhren verwenden. Auch mit diesen können Sie die Basilikumpflanzen beim überwintern mit zusätzlichen Kunstlicht versorgen.
Erde
Wichtig ist das die Erde durchlässig ist. Basilikum mag eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Die Basilikumpflanzen scheint der pH-Wert nicht besonders zu beeinflussen. Die Erde kann säuerlich (5,2) bis leicht alkalisch (8,2) sein. der Ideale pH-Wert dürfte im Bereich von 6 liegen. Der Erde können Sie etwas Kompost anreichern. Nicht zu viel das Sie sonst zu schwer wird. Wir selbst verwenden ganz gerne Kräuterdünger oder vorgedüngte Kräutererde.
Basilikum Pflegen
Um möglichst lange leckere Basilikumblätter ernten zu können, zwingen wir die Pflanze in die Breite zu gehen. Nach dem die Basilikumpflanze sechs Wochen gewachsen ist, scheiden wir die oberste Spitze ab. Dadurch wachsen Pflanzen nicht mehr in die Höhe sondern bilden vermehrt Seitentriebe. In der obersten Spitze befinden sich Pflanzenhormone die das Wachstum steuern. Wir verhindern durch das Beschneiden auch eine vorzeitige Blüte.
Ein Ausgeizen wie bei Tomaten ist nicht nötig. Um einen kräftige Pflanze im Haus zu bekommen, schalten wir regelmäßig einen Ventilator an. Recht preiswert sind PC Lüfter die wir durch ein kleines Relais schalten. Vielleicht finden Sie eine fertige Lösung, oder erzeugen einmal am Tag mit einem gewöhnlichen Ventilator viel Wind. Basilikumpflanzen scheinen einen natürlichen Insektenschutz zu haben. Bisher hatten wir noch keine Probleme mit Schädlingen.
Basilikumpflanzen richtig gießen
Die allermeisten Basilikumpflanzen gehen durch ein falsches gießen ein. Dabei ist es ganz einfach. Niemals von oben gießen ! Die Basilikumpflanze geht sonst ein. Stellen Sie den Blumentopf in einem Untersetzer und sorgen Sie dafür das dort immer etwas Wasser vorhanden ist. In Gebieten mit harten und kalkhaltiges Wasser, sollten Sie sich über einen Wasserfilter Gedanken machen.
Damit schmeckt auch der Basilikumtee besser. Sonst mischen Sie 30 – 50 % destilliertes Wasser zum Leitungswasser hinzu. Nicht mit kaltem Wasser gießen. Immer etwas stehen lassen. Wir haben einen ausführlicheren Beitrag über das richtige Gießen zusammengestellt. Bei Basilikum gilt: Über die Wurzeln, nicht von oben mit viel Wasser gießen. Staunässe vermeiden.
Düngen
Kräuter sollten Sie schonend düngen. Ein normaler üblicher Gemüsedünger sorgt zwar für ein üppiges Wachstum, aber die Aromen bleiben auf der Strecke. Basilikumpflanzen entwickeln nicht viel Fruchtmenge oder Pflanzenmasse. Achten Sie darauf das der Dünger zu 100% aus natürlichen Substanzen besteht.
Ein Biodünger der auch für den ökologischen Anbau geeignet und ohne chemische Zusätze ist zu empfehlen. Der NPK Wert sollte vergleichsweise niedrig sein. Gute Erfahrungen haben wir mit einen NPK Dünger mit den Werten 3-2-6 benutzen wir für Tomaten- und Basilikumpflanzen.
Achten Sie auch auf einen hohen Anteil an Spurenelemente. Einige Pflanzenfreunde haben uns davon berichtet, das Kaffeesatz, die der Erde beigemischt wurde für gute und aromareiche Ernten sorgten. Ein gelegentliches Düngen mit schwarzen Tee scheint auch nicht von Nachteil zu sein. Sie können uns in den Kommentaren Ihren Geheimtipp schreiben. Bisher konnten gute Ernten mit flüssigen Kräuterdünger erreichen.
Basilikum Blüte
Die Basilikumblüte ist weiß oder lila. Wenn Sie den Basilikum als Pesto, Öl oder Essig haltbar machen möchten, sollten Sie den Basilikum abernten bevor es blüht. Kurz vor der Blüte enthält die Basilikumpflanze am meisten ätherisches Öl und hat den besten Geschmack.
Blüten stören zwar nicht, aber die Pflanzen benutzen ihre Energie darauf sich jetzt weiter zu vermehren. Um es kurz zu machen: Schneiden Sie die Blüten einfach ab, dann ernten Sie auch noch weiterhin die leckeren Basilikumblätter wie bisher. Mit Blüten verlieren die Pflanzen etwas vom süßen Geschmack.
Basilikumpflanzen vermehren
Mit Stecklinge oder Ableger kann Basilikum leicht vermehrt werden. Da es sehr einfach Jungpflanzen aus Samen zu ziehen, haben wir das noch nicht ausprobiert. Einige Blüten lassen wir bestäuben und Sammeln die kleinen schwarzen Basilikumsamen für die nächste Saison.
Basilikum ernten
t die ersten Knospen bilden. Die kleinen Basilikumblätter an der Spitze sollten Sie erst noch wachsen lassen. Pflücken Sie zuerst die großen Blätter weiter unten.
Basilikumblätter können Sie in einen Dörrgerät oder bei niedriger Temperatur im Ofen trocknen. Lassen Sie den Backofen dabei einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Die frischen Basilikumblätter verwenden wir zum Zubereiten am liebsten. Ernten wir zu viel, wird das Basilikum eingefroren.