Lavendelpflanzen

Lavendel ist mit seiner blau-violetten Farbe ein Duftkraut, welches Sie nicht nur als Gewürz verwenden können. Mit Lavendelpflanzen holen Sie sich ein Stück Südfrankreich auf den Balkon, in den Garten oder auf die Fensterbank. Wer einmal die sonnigen, leicht welligen Lavendelfelder der Provence gesehen hat, erinnert sich an den traumhaften Anblick gerne zurück.

Lavendelpflanzen sind anspruchslos und genügsam. Bis die robusten Kräuter eingehen, müssen Sie die Pflege schon deutlich vernachlässigt haben. Lavendel toleriert viel kalkhaltiges Wasser, aber auch eine längere Trockenzeit. Lavendelgewürze passen nicht nur zu französischen Gerichten. Fisch, Lamm und auch Süßspeisen schmecken mit dem Gewürzkraut.

Eine Kombination von Weißwein und Lavendel bei Gerichten ist ein intensives, aromatisches Erlebnis. Ätherisches Lavendelöl war als Heilmittel und Parfüm schon im alten Ägypten bekannt.

Bild Lavendel Feld

Lavendel gehört wie der Basilikum zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Uns sind über 30 unterschiedliche Lavendelsorten (Lavandula) bekannt. Unter anderem wird die Wildform vom echten Lavendel (Lavandula angustifolia) als Heilpflanze geschätzt. Die mehrjährigen Pflanzen gedeihen bis zu 30 Jahre.

Auch wird Lavendel eine beruhigende Wirkung bescheinigt. Als Lavendeltee und als Badezusatz entspannen die ätherischen Duftöle und Gerbstoffe. Nach dem Genuss von Lavendel berichten viele Menschen von einem tiefen und gesunden Schlaf. Neben Baldrian gilt Lavendel als ein pflanzliches Schlafmittel. Eine Art der Anwendung ist es, ein Schlafkissen mit Lavendelspray einsprühen. Das soll zum Finden der inneren Ruhe helfen. Da der blumige Geruch sehr positiv wirkt, kann ein Versuch nicht schaden.

Lavendel

Standort

Der perfekte Standort für Lavendelpflanzen sollte warm, windgeschützt, sonnig und eine durchlässige Erde haben. Dabei können Sie Pflanzen auf der Fensterbank, im Balkonkasten und im Garten anpflanzen. Die Auswahl Ihrer Lavendelsorten sollten Sie unter Berücksichtigung des gewünschten Standortes vornehmen.

In der Sortenbeschreibung finden Sie Hinweise über die Größe, Wuchsform und ob die Pflanze winterhart ist. Sorten, die als üppiger Lavendelstrauch wachsen und dabei größer als 50 cm werden, sind besser im Garten und in einem Pflanzenkübel aufgehoben.

Im Garten hinterlassen die hellblauen bis violett-blauen Blüten einen bleibenden Eindruck. Niedrig wachsende Sorten wie der „Blue Cushion“ können Sie gut auf der Fensterbank, im Zimmergarten oder auf dem Balkon einpflanzen. Der Lavendel sollte nach Möglichkeit von allen vier Seiten Luft haben. Achten Sie auf einen ausreichenden Pflanzabstand. Zwischen Rosen sehen die blauen Kräuter nicht nur schön aus, sondern vertreiben mit ihren Aromen zusätzlich Läuse.

Sorten

Sie werden problemlos über 40 verschiedene Lavendelsorten kaufen können. Neben dem Standort ist auch der Geschmack und die spätere Verwendung ein Auswahlkriterium. Je nachdem, für welchen Lavendel man sich entscheidet, schmeckt er mehr wie Rosmarin, oder auch etwas herber. Manche Sorten haben einen intensiveren Geruch. Der Duft erinnert dann an ein blumiges Parfüm.

Der echte Lavendel wird zwischen 30 und 50 cm hoch. In einem Pflanzenkübel können Sie ihn sowohl außen als auch innen wachsen lassen. Der ursprüngliche, wilde Lavendel wächst eher langsam. Ihre Geduld und Pflege dankt ihnen die Lavendelpflanze mit seinem ganzen Aroma. Die teuersten Lavendelöle der Provonce werden aus echten Lavendelblüten, die von den Hängen der Kalksandsteingebirge kommen, destilliert.

Der Schopflavendel wächst gerne auf Sandböden. Seinen Namen hat er durch seine großen hell-rosa bis blauen Blüten. In der Türkei und Ägypten wird er gerne als Tee getrunken. Bei manchen schwarzen Teemischungen finden Sie kleine rosa Blütenblätter. Dabei kann es sich um den Schopflavendel handeln. Die Gattung Lavandula stoechas wird bis zu 70 cm groß.

Lavendel „Munstead” ist eine der wenigen Sorten, die auch im Halbschatten gut wächst. Lavandula angustifolia „Munstead“ bildet früh große ährenförmige Blüten in einen lila-blau.

Hidcote Blue Lavendel haben sehr schöne, dunkel violette Blüten – wahrscheinlich die schönste Blütenfarbe von allen Lavendelsorten. Die kleine Lavendelsorte ist eine Zierde, nicht nur auf der Küchenfensterbank und dem Balkon.

Anzucht

Lavendel säen Sie nach den Eisheiligen Mitte Mai im Freiland aus. Im Haus ganzjährig unter Pflanzenlicht. Zum Vorziehen für den Garten im Frühjahr ab Mitte Februar. Dabei können Sie die Kräuter aus Samen oder mit Stecklinge vermehren. Wenn Sie auf einen gleichmäßigen Pflanzenwuchs Wert legen, zum Beispiel bei einer Hecke, sollten Sie die Stecklingsvermehrung aus ähnlichen Pflanzen vorziehen.

Bei den Lavendelsamen handelt es sich um Lichtkeimer. Sie dürfen nach der Aussaat nicht mit Erde bedeckt werden. Bei 20 °C Keimtemperatur und ständig feuchter Erde keimen die Samen nach zwei bis vier Wochen. Die Keimrate ist nicht sehr hoch.

Um mehr Lavendelsamen zum Keimen zu bringen, gibt einen einfachen Trick: Sie brauchen ein Mini Zip-Verschluss Beutel, etwas Sand und Samen vom Lavendel.

Mischen Sie den Sand mit den Lavendelsamen. Füllen Sie den Sand in das kleine Tütchen und füllen es mit so viel Wasser wie der Sand aufnehmen kann. Legen Sie nun den Beutel für eine Woche bei circa 8°C im Kühlschrank. Nach einer Woche säen Sie die Samen aus. Sie werden sehen, dass die Keimrate deutlich höher ist. Als Vergleich können Sie ja beide Keimmethoden mit einer bestimmten Anzahl von Samen gleichzeitig testen.

Pflegen

Bei der Pflege von Lavendelpflanzen ist nicht besonders viel zu beachten. Wichtig ist, dass Sie Staunässe vermeiden. Die Wurzeln benötigen viel Platz. Lavendelsträucher sollten von mindestens zwei Seiten genug Luft haben. Achten Sie auf einen großzügigen Pflanzenabstand, denn eine gute Luftzirkulation ist wichtig, um einen Pilzbefall zu vermeiden.

Wie die meisten Kräuter auch, wird Lavendel sparsam gedüngt. Zum Düngen nehmen wir einen ökologischen, milden Kräuter und Gemüsedünger, den wir auch für unsere Tomatenpflanzen und Chilipflanzen verwenden. Es gibt von der Firma Neudorff einen speziellen Lavendeldünger, der noch die Erde mit hilfreichen Mikroorganismen aufbereitet.

Die nährstoffarme Erde kann beim Vorbereiten auf die Lavendelpflanzen gekalkt werden. Zum Überwintern müssen Sie mehrjährige, nicht winterfeste Lavendelsorten ins Haus holen. Bei rund 10 °C reicht oft eine Abstellkammer oder Garage mit Fenster zum Überwintern aus. Bevor wir Pflanzen zum Überwintern ins Haus holen, machen wir immer eine Neemölbehandlung. Zu viele Pflanzen sind schon durch Spinnmilben eingegangen, die sich in der trockenen Heizungsluft explosionsartig vermehren.

Bild Lavendel am Waldrand

Boden

Für Lavendel nehmen wir normale, nährstoffarme Kräutererde. Der vorhandenen Gartenerde mischen wir ein Drittel Sand oder feinen Kies zu. Einen sauren Boden sollten Sie mit Gartenkalk kalken. Ein Anzeichen für einen zu niedrigen pH Wert ist, wenn Moos an dem gewünschten Standort wächst. Mit einer Anzuchterde, die mit Perlite gemischt ist, haben wir schon gute Erfahrungen beim Umtopfen gemacht.

Um Unkraut von den Lavendelpflanzen fernzuhalten und um die Feuchtigkeit im Boden zu regulieren, bietet es sich an, den Boden mit Rindenmulch abzudecken. Gerade bei starken Regen wird zu viel Wasser abgeleitet.

Zurückschneiden

Um die Pflanzen in Form zu halten, schneiden wir ihn regelmäßig. Das erledigen wir immer gleich mit der Ernte. Alle verblühten Triebe werden ein Viertel bis zur Hälfte zurück geschnitten. Wir schneiden den Lavendel außen etwas mehr zurück als die inneren Zweige. Wichtig ist, dass die Duftpflanze nicht verholzt und eine schöne Wuchsform behält.
Schneiden Sie nach der Blüte die Triebe mit einer Heckenschere um ein Drittel zurück. Alle verwelkten Blütenstände werden entfernt, die beblätterten Zweigabschnitte bleiben aber erhalten.

Ernte

Geerntet wird von der Lavendelpflanze, wenn sie eine schöne Blüte entwickelt hat – meistens im Herbst. Unterhalb der Blütenstände wird das Gewürz geerntet. An einem dunklen Ort können Sie den Lavendel in Bündeln trocknen. Wir machen uns aus gutem Meersalz und den Blüten unser Lavendelsalz selber. So haben wir das ganze Jahr Freude an einem Geschmack der sehr gut zu Lamm passt. Die beruhigende Wirkung von Lavendel macht sich auch als Lavendelkissen im Schlafzimmer bemerkbar.

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